DER ERSTE BESUCH

WANN DU ZUM FRAUENARZT ODER ANDROLOGEN SOLLTEST

WAS DU WISSEN SOLLTEST

  • Zum ersten Mal zur Frauenärzt*in solltest du zwischen 18 und 20 Jahren gehen, außer du hast vorab Beschwerden.
  • Bei der gynäkologischen Untersuchung wird oft ein PAP-Abstrich gemacht. Er dient zur Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs.
  • Urolog:innen sind Anlaufstellen für alle, die ihre Harnorgane untersuchen lassen möchten. Bei Männern* untersuchen sie zusätzlich die Geschlechtsorgane.
  • Androlog:innen sind verantwortlich für die Sexualfunktion von Männern* und behandeln zum Beispiel Anliegen bezüglich Erektionsstörungen oder Kinderwünschen.
  • Wichtig ist, dass du regelmäßig zu Untersuchungen gehst, um Erkrankungen vorzubeugen oder frühzeitig zu erkennen.

ALLE INFOS AUF EINEN KLICK

WANN MUSS ICH ZUR FRAUENÄRZT*IN?

Frauenärzt:innen (=Gynäkolog:innen) sind für die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Körpers verantwortlich. Sie betreuen dich auch während einer Schwangerschaft oder beraten zum Thema Verhütung. Zum ersten Mal zum Frauenarzt / zur Frauenärztin gehst du am besten, wenn es einen Grund gibt. Also wenn du Schmerzen hast, du Juckreiz oder Brennen an der Vulva spürst, wenn deine Periode so unregelmäßig kommt, dass es dich im Alltag sehr einschränkt, oder wenn du planst, Sex zu haben. Generell wird empfohlen, zwischen 18 und 20 Jahren eine erste Kontrolle zu haben, außer du hast davor Beschwerden. Genaue Informationen zum ersten Frauenarzt*besuch findest du auch hier.

WIE LÄUFT EINE GYNÄKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG AB?

Am Beginn der Untersuchung gibt es ein kurzes Gespräch mit dem Arzt / der Ärztin. Du kannst hier erzählen, was du brauchst oder ob du Schmerzen hast. Wenn du dich wohl und sicher fühlst, gibt es eine Untersuchung am gynäkologischen Stuhl, bei der deine Geschlechtsorgane angeschaut werden. Meist wird dann auch ein sogenannter PAP-Abstrich durchgeführt, um Zellveränderungen im Gebärmutterhals zu erkennen. Um die inneren Geschlechtsorgane zu sehen, wird manchmal auch ein Ultraschall gemacht. Zum Schluss werden deine Brüste abgetastet und du kannst dich wieder anziehen. Danach kannst du wieder Fragen stellen oder zum Beispiel ein Rezept für ein Verhütungsmittel mitnehmen.

Bei der Auswahl von Ärzt:innen ist es wichtig, dass du dich wohlfühlst. Überlege dir vor dem Besuch, welche Fragen oder Anliegen du hast, und notiere sie dir. Du kannst auch eine Vertrauensperson (Mama, Schwester, Freundin) mitnehmen, damit du dich sicherer fühlst.

WAS IST DER PAP-ABSTRICH?

Durch den PAP-Abstrich können Veränderungen des Gebärmutterhalses erkannt werden. Eine Behandlung dieser Zellveränderungen kann den Ausbruch von Gebärmutterhalskrebs verhindern. Er gilt als erfolgreichster Krebstest und wird jeder Frau* ab 18 Jahren einmal jährlich empfohlen. Mit Hilfe eines kleinen Bürstchen werden über den Gebärmutterhals gestrichen und somit Zellen abgeschabt, die nachher ins Labor geschickt werden. Der Abstrich selbst dauert nur wenige Sekunden und kann leicht unangenehm sein, er tut aber nicht weh.

WANN MUSS ICH ZUR UROLOG*IN?

Urolog:innen werden oft als „Männer*arzt“ bezeichnet, obwohl sie auch Frauen* behandeln. Sie kümmern sich nämlich um alle Anliegen rund um die Harnorgane (Niere, Harnleiter, Harnblase oder Harnröhre). Zusätzlich untersuchen sie aber auch die männlichen Geschlechtsorgane. Es wird eine jährliche Vorsorgeuntersuchung ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Aber auch junge Männer* sollten regelmäßig zu Urologen gehen, um Erkrankungen von Hoden, Blase oder Harnröhre rechtzeitig zu erkennen. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann etwa Unfruchtbarkeit vermieden oder Hodenkrebs erkannt werden.

WANN MUSS ICH ZUR ANDROLOG*IN?

Androlog:innen befassen sich mit der Sexualfunktion des Mannes* und deren Störungen. Das umfasst zum Beispiel Erektionsstörungen oder unerfüllte Kinderwünsche. Sie sind auch Ansprechpartner:innen bei der Familienplanung oder für Hormontherapien.

Die andrologische Untersuchung läuft ähnlich ab wie bei Frauenärzt:innen. Nacheinem Gespräch oder dem Ausfüllen eines Fragebogens wird zum Beispiel ein Ultraschall durchgeführt. Die Ärzti*n kann auch die äußeren Geschlechtsorgane abtasten oder einen Urin- und Bluttest machen. Außerdem können sie mit einem sogenannten Spermiogramm das Sperma untersuchen. Damit kann man unter anderem die Fruchtbarkeit beurteilen.

WIE FINDE ICH DIE PASSENDE ÄRZT*IN?

Um den passenden Arzt oder Ärztin für dich zu finden, erkundige dich zuerst einmal bei Freund:innen oder Familienmitgliedern. Ehrliche Erfahrungen aus deinem Umfeld können dir helfen, eine gute Wahl zu treffen. Ärzt:innen kannst du alternativ auch über die Online-Arztsuche finden. Auch in speziellen Ambulanzen oder Gesundheitszentren arbeiten Frauenärzt:innen, an die man sich wenden kann. 1450 ist eine telefonische Erst-Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen. Sie helfen dir die passende ärztliche Unterstützung zu finden. Falls du außerhalb der Öffnungszeiten deiner Ärzt:innen Hilfe brauchst, kannst du auch ein Krankenhaus kontaktieren. ÖGF First Love bietet kostenlose und anonyme Beratungen rund um Sex, gynäkologische Untersuchungen, Verhütung und vieles mehr.

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Hier reden Hanna und Kerstin vom Frauengesundheitszentrum darüber, wann und warum man überhaupt zu einer Frauenärztin* oder einem Frauenarzt* gehen sollte. Sie erklären dir auch, was bei einer ersten Untersuchung am gynäkologischen Stuhl passiert.

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AB ZUM ARZT

Sollten genauso wie junge Frauen bei der Gynäkologin oder beim Gynäkologen auch junge Männer jährlich zu einer Untersuchung zum Urologen? Das erklärt dir Dr. Dr. Stefan Buntrock in diesem Video. Er ist Facharzt für Urologie und Sexualmedizin und beschreibt hier ganz genau, wann ein Besuch beim Urologen nötig ist und wer sich Gedanken über Prostatakrebs machen sollte.

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JUGENDWELTEN PODCAST

Der Podcast „JugendWelten“ ist von Jugendlichen für Jugendliche. Die junge Podcastcrew interviewt eine Polizistin, einen Handbiker, einen Holocaustüberlebenden oder Frauenärztinnen und Synchronsprecher.

In dieser Folge haben sich Lisa, Anna-Lena, Seli und Conny getraut, den Gynäkologinnen Dr. Tanja Berenyi und Dr. Sandra Rabenstein intime Fragen über den Besuch bei der Frauenärztin* zu stellen.

 

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